Felix Mendelssohn - Gesamtwerk für Orgel Vol. 1
Martin Schmeding an der Orgel der Philharmonie Essen
Bestell-Nr.: ARS 38 046 (CD kaufen)
Qualität: DSD
Aufnahme: 24.-26.10.2008
Veröffentlicht: 01.03.2009
EAN: 4260052380468
Spieldauer: 61:13
Komponist: Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 - 1847)
Interpret: Martin Schmeding
Hörbeispiele
"Allegro assai vivace" Sonate f-Moll Op. 65,1
"Variations sérieuses d-Moll Op. 54" (Ausschnitt)
Rezension in: FonoForum
"Orchestermusik, Kammermusik, Lied: Das ist deutsche Romantik. Der Beitrag der Orgelmusik dagegen gilt, von wenigen spektakulären Gipfelwerken abgesehen, als allenfalls solide. Oder sollte das an ihren späteren Interpreten gelegen haben? Junge Organisten haben sich des romantischen Orgelschaffens angenommen.
Hört man sich die jüngsten Neuerscheinungen mit deutsch-romantischer Orgelmusik an, so kommt man in Versuchung, ganz pauschal zu sagen: Nie wurde sie so gut gespielt und eingespielt wie gerade jetzt. Verschiedenes kommt zusammen: glanzvoll restaurierte Originalinstrumente; neue technische Verfahhren, die sich gerade in der heiklen Kunst der Orgelaufnahme bewähren; und eine junge Generation von Musikern, die die Orgel als expressives Instrument für sich entdeckt hat.
Von letzterem Umstand profitiert vor allem Felix Mendelssohn, Jubilar des Jahres 2009. Martin Schmeding, dessen Aufnahmefleiß inzwischen staunen macht, hat dessen Orgelwerke in zwei Folgen eingespielt: eine an der neuen Kuhn-Orgel der Essener Philharmonie, die andere an der 1854 eingeweihten Engelhardt-Orgel der Pankratiuskirche Bockenem. Dieses Instrument birgt, bei klassisch ausgewogenem Plenum, weiche Flöten- und Streicherfarben. Die Essener Orgel verbindet einen modern flexiblen Klang mit genuin romantischen Effekten: Streichern und Zungen, breiten Ensembles aller Schattierungen und, in der Aufnahme eindrucksvoll abgebildet, eine enorme dynamische Spannweite. In Essen erklingen neben Einzelsätzen vier der Sonaten und Schmedings Übertragung der "Variations serieuses" op. 54. Die Präludien und Fugen op. 37 passen zur Orgel in Bockenem, die mit ihrer Gravität aber auch den Sonaten Nr. 4 und 5 bestens entspricht. Schmeding lässt sich von Mendelssohns Klassizismus nicht verleiten, pauschal an dessen Originalität und Leidenschaft vorbeizuspielen. Überhaupt musiziert er auf allen Ebenen - Klanggebung, Tempo und Agogik, Artikulation - derart differenziert, dass man sich ob solchen Reichtums fragt, wie er so lange unentdeckt hat schlummern können."
FonoForum 06/2009, Friedrich Sprondel